Polar M600

von Florian Boehme am 23. November 2016

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Design
Funktionsumfang
Bedienung
Schnittstellen / Erweiterung
Preis / Leistung
Rating: 8.6/10 (3 votes cast)

 

Polar M600 – die erste Smartwatch von Polar – im Test!

Zu aller Anfang muss ich sofort alle Interessierten darauf hinweisen dass diese Uhr nur funktioniert wenn Ihr auch ein Smartphone benutzt. Wer keines hat lässt den Artikel besser aus dem Warenkorb draußen. Des Weiteren muss gleich erwähnt werden dass bei iPhone Usern der Leistungsumfang stark abgespeckt ist – Die Uhr also eher für androidfähige Handys geeignet ist.

Aber los mit dem Test. Ich bin – was die Uhr betrifft – leider einer der Personen die mit einem iPhone 6s 64 GB ausgestattet sind. Die Polar Flow App war bereits wegen meiner V800 installiert auf dem Mobilfunkgerät. Wichtig ist zu Beginn dass man die ganze Bedienungsanleitung liest und Schritt für Schritt dabei vorgeht.

Bei mir hat sich jedoch rausgestellt und deswegen der Tipp vorab: löscht davor die Flow App!

Die Bluetooth Verbindung funktionierte später nicht mit der App und die Uhr konnte nicht verbunden werden etc. Später konnte ich zwar die gefundene Uhr koppeln jedoch konnte ich sie nicht in der Flow App registrieren/anmelden.

Ja, der Versuch das Ding zum Laufen zu bringen hat mich ein 30 minütiges, freundliches Telefonat mit einer Kundendienstmitarbeiterin von Polar geführt aber schloss dann jedoch damit ab, dass ich besser am Montag die technische Hotline anrufe. Ich habe jedoch dann viel herum probiert und habe mich angestellt wie ein Flow-Neu User und dann gelang es auch. Also Handy von der Flow App befreit und frisch installiert nachdem der Rest eingerichtet war (Android Wear App).

Die Uhr konnte nun also erstmalig – wenn auch mit viel Ärger zu Beginn – genutzt werden!

Läuft das Gerät gibt es nur zwei Tasten denn der Rest wird direkt auf dem Display bedient, was bei mir im Test mit blanken Fingern aber auch mit Laufhandschuhen funktionierte. Einzig wenn es draußen etwas kühler ist muss das Display stärker berührt werden als drinnen im Warmen.

Für Apple User nur geringer Funktionsumfang!

Wer in der gleichen Lage ist wie ich und Apple vertraut der bekommt nicht viel Funktion für sein Geld. Generell sei jedoch gesagt es handelt sich hier nicht um eine Sportuhr, sondern Lifestyle Uhr mit Apps, die man nutzen kann. Also theoretisch viele Funktionen (wenn man z.B. ein Samsung Handy hat) und die Sportfunktion ist so auch irgendwie so mit dabei. Also irgendwie kann man da was machen, aber Hauptthema bleiben eigentlich die Apps die man sich bei Google Play runter laden kann… ja, kann, wenn man kein Apple iPhone hat ;).

Die Fülle der Funktionen ist rasch erklärt. Eine Stellungnahme seitens Polar meinte jedoch man möchte hier natürlich für Apple User nachbessern. Der Zeitpunkt ist jedoch unbekannt.

Daher bietet die Polar M600 für die iPhone User ein Blick auf das Wetter, eine Fit-App die Schritte zählt und die aktuelle Herzfrequenz anzeigen kann, die FlowApp (mit Trainingsfunktion), eine Stopuhr, eine Taschenlampe, eine Terminübersicht (aber nur für den heutigen Tag), einen Timer, einen Wecker und den Google Übersetzer. Obendrauf gibt es noch Google welches mittels dem Sprachbefehl: „Ok, Google“ angesteuert wird. Die Funktion ist aber ehrlich gesagt auch Krampf.

Beispiel: Sage ich „Ok, Google wann läuft heute der Film XX in Kino YY“ dann öffnet sich ein Symbol welches ich drücken kann auf der Uhr und dann erscheint die Seite in meinem Browser des Handys. Ich hätte also gleich Siri fragen können ;).

Ähnlich die Wetter App: ich sehe zwar aktuelle Temperaturen und die erwarteten Temperaturen der folgenden 3 Tage. Mehr sehe ich jedoch auch erst wenn ich wieder ins Handy blicke. Z.B. wenn ich am Schreibtisch sitze und nach draußen blicke und wissen möchte wann der Regen aufhört. Dann bin ich mit der Wetter App am Handy besser bedient.

Bei der Terminübersicht sehe ich immer nur was heute ansteht. Kann also nicht die Termine von morgen sehen. Auch wieder ungut.

Dieser Faden zieht sich irgendwo durch das ganze Gerät und eines vorweg: kauft Euch was anderes schönes oder wartet ab bis hier deutlich nachgebessert wurde denn für 349€ UVP bekommt man als Apple-User fast nichts!

Akkulaufzeit der Polar M600

Ein ganz wichtiges Thema ist das Thema Akkulaufzeit. Auch was Nettes. Das Gerät hat einen Akku den man mittels USB laden kann und dieser hält für Apple-User ca. 1 Tag (in Worten: einen Tag!) und für androidfähige Handys bis zu 2 Tage. Sport kann damit bis zu 8 Stunden gemacht werden und dann ist die Uhr alle.

Ich finde es auch lachhaft: wer eine Uhr mit Activitytracker kauft und diese jeden Tag 1-1,5 h laden muss…welche Aktivität meinerseits misst diese dann? Auch wieder eine Ohrfeige die ich gern den Entwicklern persönlich in Finnland übergeben möchte. Ich lade die Uhr mittlerweile wenn ich weiß ich sitze am PC und nur meine Finger über die Tastatur schweben.

Die Anzahl der Schritte misst Polar übrigens sehr genau und wir haben ja auch noch etwas Neues und zwar die Pulsmessung am Handgelenk. Das ist auch ein Thema für sich und das betrifft nicht nur Polar allein.

Als Endverbraucher freut man sich natürlich dass es solch eine Funktion gibt und investiert sein Geld in etwas von dem man hofft man bekommt etwas was funktioniert. Im schlimmsten Fall bekommt man jedoch den Spruch vom Service: man kann die Uhr auch mit dem Brustgurt nutzen (kostet optional!).

Ehrliche Frage: wenn ich 350€ für eine Uhr bezahle in der es eine Funktion gibt, die ich nicht nutzen kann weil sie oft mangelhaft ist, warum sollte ich weitere 70€ für einen Brustgurt mit Sender kaufen wenn ich für gleiches Geld eine V800 bekomme die mir als Sportler mehr Funktionen bietet, ich jedoch im Gegenzug auf ein Farbdisplay, Wetterdienst, Google-Gedöhns und meine paar Tagestermin in der Uhr verzichten muß?

Zur Handgelenksmessung. Hier muss das Band eng sitzen. Dies darf aber nicht zu eng sitzen, denn sonst schlafen irgendwann die Finger ein und die Nerven spürt man bis in die Brustwirbelsäule.
Zieht man es zu eng gibt es einen Blutstau unter der Uhr und die Messergebnisse sind auch nicht verwertbar. Zu locker ist natürlich auch schlecht für das Messergebnis.
Wer zu viel Haare an den Armen hat rasiert diese am besten weg. Das wäre auch noch so ein Tipp. Der kann schmunzelnd gesehen werden aber hier liegt leider auch etwas Ehrlichkeit drin.

Ja, ich erwähne viel, aber über den ausgedachten Technikmurks muss man teilweise genau aufklären, denn wer denkt alles was auf der Packung steht funktioniere ganz einfach, der wird hier wieder in die Realität geführt. Man bekommt eine stylische Uhr mit farbigem Display und einer Hand voll Funktionen und hat den täglichen Auftrag die Uhr zu laden sonst ist der Saft weg.

Nebenher kann ein bisschen Sport gemacht werden. Das Ulkige: wer trainiert spart Akku könnte man behaupten!

Die Uhr dauerhaft mit Bluetooth und dem Handy verbunden sowie dauerhaft angeschalteter Uhranzeige, frisst ca. genauso viel Strom, wie wenn man das Handy daheim lässt und mit der Uhr eine Stunde laufen geht und GPS nutzt ;).
Es gibt hier quasi keinen Mehrverbrauch an Strom und das finde ich sehr interessant.

Die Bedienungsanleitung bestätigt dann dass man als Apple-User fast nichts nutzen kann. Jeder zweite Satz beinahe in den Funktionen lautet sinngemäß dass diese Funktion nur geht wer ein androidfähiges Handy besitzt.

Tja, und da werde ich nun etwas pampig: wer ein iPhone hat kann die M600 kaum nutzen, wer ein Samsung hat kann zwar die Uhrenfunktionen mehr ausschöpfen; muss jedoch damit rechnen dass ihm irgendwann das Telefon um die Ohren fliegt. Cool

Was noch in den Bericht muss: die Uhr kann nach dem Sport vom Armband entfernt werden und getrocknet werden.

Noch was zur Bedienung: das Touchdisplay wird quasi „gewischt“. Soll heißen man zieht den Finger von oben nach unten oder rechts nach links etc. um durchs Menü zu blättern.
Das finde ich gut. Funktioniert auch tadellos, außer wie erwähnt wenn es zu kalt ist.

Die Sportprofileinstellungen kann man wie bei der V800 direkt auf der polar-flow-Homepage eingeben. Ebenso wie die Displayeinstellungen. Die Übertragung findet jedoch nie zwischen USB-Kabel und Uhr statt wie bei der V800 sondern stets über die Bluetooth Verbindung vom Telefon!

Das USB Kabel ist mehr oder weniger nur zum Laden da.

Ansonsten bin ich leider durch was den aktuellen Umfang und Stand der Technik betrifft. Meine Kaufempfehlung kann ich für das Produkt leider nicht geben.

Sammelt lieber das Geld für den Nachfolger der V800 der nächstes Jahr wohl zu erwarten ist…ich geh mal Akku schonen…Laufen Smile

Liebe Grüße, Euer Flo!

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{ 2 Kommentare… lies sie unten oder füge einen hinzu }

Martin November 23, 2016 um 14:46 Uhr

Die Bewertung passt aber auch nicht so recht zum Text, oder?

Mal ehrlich – die Uhr ist ein Witz. Das ist nicht mal Beta-Status, was die da dem Kunden ausliefern. Von dem Konzept, die Uhr nur auf Android-User zu beschränken mal ganz abgesehen.

Antworten

run.de November 24, 2016 um 11:13 Uhr

Hi martin,

ich habe die Bewertung neutral gegeben. Nicht als Apple-User sondern wenn ich nun diverse Handys hätte. Für jemand mit Samsung Galaxy ist die Uhr wesentlich besser (vorausgesetzt die Funktionen gelingen auch!).

Ich kann nicht zu allem Müll sagen nur weil es bei mir nicht geht. Deswegen Funktion 6. Für Apple User hätte ich gerade mal 3 gegeben. 😉

LG, Flo

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